Chartreuse M.O.F.
MOF ist die Abkürzung für „Liqueur des Meilleurs Ouvriers de France Sommeliers“ und bedeutet übersetzt: „Likör der besten Schöpfer unter den Weinkellnern Frankreichs“. Dies geht darauf zurück, dass sich die Vereinigung der besten Sommeliers Frankreichs 2007 an die Kartäuser wandte, mit der Bitte, in einem gemeinsamen Werk mit den bekannten und erfahrenen Destillateuren des Ordens einen Meisterlikör kreieren zu dürfen.
Die Mönche willigten ein und es folgte eine intensive Zusammenarbeit. Diese Zusammenkunft hatte ein meiner Meinung nach fantastisches Ergebnis: Der Chartreuse MOF. Dieses Juwel im Portfolio der altbekannten Marke, die in keiner Bar fehlen darf, wurde von vielen Seiten in den letzten Jahren als „Königin der Liköre“ getauft. Die würzige Eleganz ist sehr ausgewogen und bewegt sich bei 45% aromatisch zwischen Chartreuse verte und Chartreuse jaune. Ich hatte erst nicht viel erwartet, nutze ihn inzwischen aber fast immer -insbesondere in stirred Drinks- lieber als den Jaune (der ja meißt der der beiden für die stirred Drinks ist), er hat weniger von dieser deutlichen Honigsüße, mehr Komplexität und doch nicht die Brutalität eines Verte, womit er sich quasi immer klasse, elegant einfügt.
Nose:
Intensiv und ätherisch, voller Öle, viel frischer und auch kandierter Ingwer, Baumwurzeln, Efeu, Süßholz, Anis, Kamille, Tick Enzian, grüner Tee, fast schon Matcha-Eindrücke dazwischen, auch ein Hauch Trockenfrüchte Richtung Pfirsich und Limettenzesten, schöne eingelegte Minze
Taste:
Schöner Körper, sehr weich, balsamiert und dabei doch sehr intensiv und aromenreich, kein alkoholisches Beißen, aber auch keine Angst, der könne untergehen, schöne süße Hölzer, viel Ingwer und schöne Menthol- und Eukalyptusnoten, Enzian, grüner Tee, Trockenfrüchte mit Aprikose, Limettenzesten und Zitronenzesten
Finish:
Grüner Tee, Ingwer, schöner Kräuterhonig, aber deutlich weniger pampig als der Jaune und weniger scharf-kräutrig-bissig im Finish als der Verte, Hauch Trockenfrüchte bleiben auch, lang